Großdach trifft Großraute
Statik und Ästhetik bestimmten die Verwendung von Aluminium als Dachhaut des denkmalgeschützten Fusenhofes.
Im Schwarzwald sind es die großen massiven Dächer der „Eindachhöfe“, welche das Landschaftsbild prägen und damit eine visuelle Identität geben. Sie wurden im 17. und 18. Jahrhundert errichtet und stehen zumeist exponiert mitten in der Landschaft. Wenige dieser Höfe sind übrig geblieben, viele davon sind heute ungenutzt, einige sind von Investoren gekauft worden und werden für andere Projekte umgewidmet.
Der Fusenhof ist ein freistehendes Gebäude und Teil eines kleinen Weilers am Ausgang des Geroldstals. Er wurde 1754 von Hans Fus und Ana Shlupfin gebaut, wohl als Nachfolgebau, denn der dazugehörige Kornspeicher datiert auf 1660. Dies kann man bis heute auf dem Holzbalken an der Eingangstür nachlesen. Er gehört damit zu den ältesten in der Gegend und steht unter Denkmalschutz. Der Hof hat seine Wohn- und Wirtschaftsräume unter einem sogenannten Vollwalmdach.
Das Gebäude hat noch eine weitere Besonderheit: Es ist in seiner Urform erhalten. Im Laufe der Jahre sind wenige Veränderungs- und Modernisierungsarbeiten passiert. Technische Neuerungen gab es kaum. Der Hof wurde stets in der vorbestimmten Weise bewohnt und bewirtschaftet.

Als sich Rolf Hoffmann 2014 seinen Lebenstraum erfüllte und den Hof kaufte, wurde dieser schon über 20 Jahre nicht mehr landwirtschaftlich genutzt. 1982 gab es zwar Pläne, den Fusenhof zu einem Freilicht-Museum umzugestalten. Dieses Vorhaben wurde allerdings nicht umgesetzt.
Der neue Besitzer startete 2014 schließlich mit der denkmalgerechten Sanierung des Hofs. Erster Schritt war eine umfassende bauhistorische Dokumentation. Eine der größten Herausforderungen bei der Renovierung war das 900 m² umfassende Dach. Ursprünglich war das Dach Recherchen zufolge mit Stroh gedeckt und danach mit Holzschindeln. Die letzte Deckung war im wesentlichen mit asbesthaltigen Eternitschindeln. Ein Holzdach kam für die Sanierung nicht in Frage. Oft stehen hier versicherungstechnische Hindernisse im Weg, Holzschindeln sind zumal sehr kostenintensiv und laut Herrn Hoffmann einfach nicht langlebig genug. Ein Ton-Dach dagegen hätte bei dieser Größe enorme Auswirkungen auf die gesamte Statik des Gebäudes. Demnach entschied sich der Bauherr für die Deckung mit PREFA. Dies wurde auch als Teil des Konzepts dem Denkmalamt vorgestellt und danach denkmalschutzrechtlich genehmigt.
Bevor mit der Renovierung des 900 m²-Dachs begonnen wurde, wurde als „Probelauf“ der wenige Meter entfernte kleine Speicherbau erfolgreich mit einem PREFA-Dach gedeckt.
Getreu seinem Motto „Geht nicht, gibt’s nicht“ hat der St. Märgener Zimmerer und Spezialist für Holz- und Dacharbeiten Thomas Waldvogel den Auftrag übernommen. Die Herausforderungen an diesem Projekt waren neben der Größe des Dachs jene Arbeiten, die vor dem Dachdecken erledigt werden mussten. Der Dachstuhl und damit das Fundament des Dachs mussten umfassend renoviert werden. Hierbei hat man versucht so viel wie möglich mit der alten Substanz zu arbeiten.

„Der größte Vorteil bei der Arbeit mit den PREFA Elementen war, dass das Haus und der Dachboden innerstatisch nicht verändert werden mussten“, erzählt Waldvogel.
Mit allen Vorbereitung hat die Renovierung rund acht Monate in Anspruch genommen. „Es war schlussendlich ein neues Dach mit historischen Elementen“, betont Bauherr Rolf Hoffmann. Mit dem Ergebnis ist Hoffmann mehr als zufrieden: „Das Dach sieht so aus wie aus einem Guss, als wäre es schon immer so dagewesen“, unterstreicht er. Dem geben auch die Denkmalschützer recht: Im April 2017 wurde der Fusenhof von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg als „Denkmal des Monats“ ausgezeichnet.
Bei der Renovierung des Dachs des Fusenhofs kamen die neuen Aluminium-Dachrauten 44 × 44 zum Einsatz. Sie hatten die idealen Eigenschaften und Größe.
„Überzeugend war bei der Auswahl das minimale Gewicht des Produkts“, erzählt Thomas Waldvogel. Die Flächenstruktur ermöglicht das freie Spiel aus traditioneller Form und modernen Akzenten, ohne auf höchste Langlebigkeit und extreme Witterungsbeständigkeit zu verzichten. Zudem ist das Handling mit der neuartigen PREFA Design-Dachraute besonders effizient. Die integrierten Befestigungsleisten ermöglichen eine rasche und kostengünstige Montage der Dach- und Fassadenelemente.

Nach der erfolgreichen Neugestaltung des Daches werden jetzt zügig alle weiteren Renovierungs- und Sanierungsarbeiten am Fusenhof vorgenommen. Eine Fertigstellung ist für das Frühjahr 2018 geplant. Danach soll der Hof privat genutzt werden.

Produktbox PREFA Dachraute 44 × 44
Material |
Beschichtetes Aluminium, 0,7 mm stark, Zweischicht-Einbrennlackierung oder Pulverbeschichtung nach RAL oder NCS, Farbe: P.10 steingrau
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Befestigung |
direkt, 4 Stk. PREFA Rillennägel je Dachraute 44 × 44 = 20 Rillennägel/m²
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Gewicht |
2,6 kg/m²
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Verlegung |
auf Vollschalung mind. 24 mm
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Größe |
44 × 44 cm in verlegter Fläche
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Projektbeteiligte
Bauherr |
Prof. Dr. med. Rolf Hoffmann |
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Verarbeiter |
Holz- und Dacharbeiten Thomas Waldvogel |
Architekt |
Dr. Stefan Blum, Freier Architekt |
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